Ein Dorfladen kämpft ums Überleben
Kennen Sie Damlos? Das ist an der Abfahrt Oldenburg in Holstein und da um die Ecke- da wohnte Kurt Gehrdt. Man kannte ihn gut – stets im weißen Kittel, so mochten ihn die Damloser, ihren Kurt Gehrdt. Auch mit 90 Jahren hatte er noch täglich im Laden in Damlos gestanden. So einer vom alten Schlag.
Den Tante-Emma-Laden in Damlos gibt es schon seitdem ich denken kann, berichtet Konni. Sie wohnt schon lange hier in Damlos. „Wer etwas sucht, dass es gar nicht mehr gibt, fährt zu Opi Gehrdt geht in sein Lager und holt es raus – von Mottenkugeln bis zur Kuchenform – hier gibts einfach alles“ schmunzelt sie.
Nun hört man, dass die Kinder den Laden nicht übernehmen wollen und es keine Nachfolge gibt. Um mehr zu erfahren wollen wir Kontakt aufnehmen zu Opi Gehrdt Auch um Näheres über den Laden zu erfahren. Allerdings scheint er nicht erreichbar zu sein. Und dann erfahren wir – Kurt Gehrdt ist tot.
Der Höker von Damlos
„Kuta“ haben sie ihn genannt oder „Höker von Damlos“, liebevoll war es gemeint. „Er war ein fleißiger Mann“, sagt Rudi Möller (69), ebenso gebürtig in Damlos wie Kurt Gehrdt (* 7. Oktober 1923). Als „Kleines Karstadt“ ist der Frischemarkt Gehrdt im Örtchen Damlos immer bekannt gewesen, den seit 1986 Tochter Dorothea Rexin gemeinsam mit ihrem Mann Lutz führt. „Hier gibt es alles, damals wie heute: Wurst und Käse, Brot, Gemüse — aber auch Socken und Hemden, Lebensmittel, Geschirr, Rasenmäher, inzwischen auch Blumen. Sogar ein Partyservice wird angeboten. Und was es nicht gibt, das wird bestellt.“
Kurt Gehrdt war nie krank, in all seinen Arbeitsjahren als Kaufmann und gönnte er sich keinen Urlaub. Nach dem Krieg war er ins elterliche Geschäft eingetreten — der Vater führte zuvor ebenso jahrzehntelang sein Geschäft als Kaufmann — heiratete und zog Tochter und Sohn groß, die beide Kaufleute sind. In den Jahren nach dem Krieg baute er das Geschäft aus. Davor hatte er mit dem VW-Bus die Ware zu den Menschen über Land gefahren. Mit stolzen 90 Jahren ist er noch zu seinen Kunden gefahren, etwa nach Heiligenhafen ins Landeskrankenhaus: „Arbeit war eben einfach sein Leben“, sagt einer seiner Weggefährten.
Der Laden von „Kuta“ in Damlos soll nun verkauft werden. Man will erhalten, was sich bewährt hat und einen Markendiscounter an der Stelle möchte sicher niemand.
Ein kleines Stehcafe wäre schön, das hätte ganz viel Charme. Es steht auch eine Wohnung mit 100 m² zur Verfügung , die nach dem Tod der Eltern nur noch als Büro genutzt wird. Außerdem sind noch 1200 m² Land dabei.
Eine Lösung muss her – um das Vermächtnis weiter zu führen, einen Ort der Begegnung zu erhalten.
Gemüse frisch vom Hof
Das ist kein Einzelfall – es gibt den Gemüsehoff Schütt – ein idyllisches Lädchen zwischen Cismarder und Grömitz an der Ostsee. Der Laden wird von Mutter und Sohn betrieben.
Man sagt, dort kauft dort man das beste Gemüse der Gegend. Der Hofladen bietet neben dem Gemüseangebot süße Erdbeeren aus eigenem Anbau und kauft weiteres Obst & Gemüse immer frisch vom Hamburger Großmarkt dazu.
Mutter Schütt ist schon über 70 und ihr Sohn kann den Hof und den Laden nicht alleine bewirtschaften. Die Beiden stehen gerade vor der großen Herausforderung, wie es weitergehen soll.
Auch hier läuft die Zeit.
Daher ist es wichtig, die Ärmel hochzukrempeln und diesen Orte zu erhalten, um nach wie vor Frisches aus der Region kaufen zu können.
Wir möchten unterstützen und suchen Interessenten, die den Erhalt des Ladens begleiten möchten..
Wir möchten hier gern dran bleiben und die Idee unterstützen.