Die Geschichte von Rettenbach klingt wie ein Märchen: Da war einmal in den Allgäuer Bergen ein wunderschönes Dorf namens Rettenbach, welches im Jahr 1978 gegen den Willen der Menschen des Dorfes eingemeindet wurde und seine Eigenständigkeit verlor. Fortan, so schien es, konnten die Menschen des Ortes nicht länger selbst über die Angelegenheiten des eigenen Dorfes entscheiden. Ein Schicksal, das viele tausend Dörfer unseres Landes bis heute teilen.
Doch die Menschen von Rettenbach fanden sich nicht mit der von „oben“ erzwungenen Entscheidung ab. Sie errangen nach 15 Jahren ihre Eigenständigkeit als Gemeinde zurück. Das war im Jahr 1993.
Und was haben sie seitdem getan? Sie haben ihr Dorf zu einem Musterdorf der Regionalgesellschaft ausgebaut. Hier wird heute mehr Energie erzeugt, als vor Ort benötigt wird. Auch die Nahrungsmittel stammen zu einem großen Anteil aus regionaler Produktion und werden im Weichbergmarkt, dem Dorfhandelsplatz, angeboten. Bezahlt werden können sie mit dem Weichbergtaler, einer Regionalwährung, die 2007 eingeführt wurde, um die lokalen Wirtschaftskreisläufe zu stärken.
Sollten Sie das für ein Märchen halten, dann schauen Sie gern auf der Internetseite des Dorfes nach Details dieser Geschichte. Oder noch besser: Fahren Sie einmal hin, um sich zu überzeugen, dass die Zukunft, welche wir anstreben, bereits Vorläufer hat. Menschen, die heute bereits unter uns leben und uns zu inspirieren vermögen, die Regionalgesellschaft weiterzubauen. Viel Erfolg weiter, lieber Bürgermeister Nikolaus Weißinger und liebe Rettenbacher Mitakteure in Eurem zauberhaften Dorf! Ihr Peter Schmuck