Die Traditionen der Kelten weisen einige Gemeinsamkeiten auf mit der Wissenschaft der Naturbeobachtung – dem Feng Shui:

  • Der Mensch ist Teil der Natur und damit ein Teil des Ganzen.
  • Der Kreislauf der Jahreszeiten bildet die Grundlage für Betrachtungen der Lebensreise eines Menschen auf der Erde.
  • Es werden Elemente genutzt, um nährende Kreisläufe zu beschreiben.
  • Der Alltagsbezug ist konkret erkennbar.

Diese Auflistung soll erst einmal genügen.

Der Mensch als Teil der Natur

Der Mensch ist Teil der Natur. Er gestaltet seine Umwelt und baut dadurch eine Kulturlandschaft auf. Diese wurde bei den Kelten durch ihre Grenze zur wilden Natur beschrieben, an der die Hagezusse (die Heckensitzerin) saß, um zwischen beiden „Welten“ zu vermitteln. Die Hagezusse wurde später zur sogenannten „Hexe“.

Die Hecke als Grenze schützt das Gemüsebeet und die Weide vor Schäden durch Wildtiere und dem nicht kultivierten Wachstum der Pflanzenwelt, damals wie auch heute. Trotzdem kommunizieren beide Welten miteinander und stehen in einer großen Balance zueinander als Ganzes.

Bedeutung der Zahl drei

Im Feng-Shui verbinden wir im Bagua den Kreislauf der Jahreszeiten mit den konkreten Lebensbereichen eines Menschen. So ist zum Beispiel der Frühling mit dem Lebensbereich „Familie, Gesundheit & Vitalität“ verbunden. Die in diesem Bereich symbolisierte Energie ist aktiv, zielgerichtet und assoziiert mit dem Willen zum Neubeginn. Zukunftsorientiertes Denken und Handeln finden hier ihren Platz. Auch die Kelten verbanden den Frühling mit einer großen Kraft im Sinne der Gesundheit, vitaler Lebenskraft und Heilung.

Mit der Kraft der Gedanken können wir demnach zielgerichtet eine Absicht verfolgen. Die Seele verbindet sich dafür mit dem Verstand, um diese Absicht in die Tat umzusetzen. Die Zahl 3 steht sowohl im Feng Shui als auch bei den Kelten in einem direkten Zusammenhang mit dem genannten Lebensbereich („Familie, Gesundheit & Vitalität/Frühling & Neubeginn). So kennen wir die Tradition, bei Krankheit dreimal täglich eine Tasse Kräutertee zu trinken. Im Feng-Shui sehen wir, wie aus einer Frau und einem Mann eine Familie entstehen kann, wenn sie sich vereinigen und ein Kind geboren wird → 1 + 1 = 3. Ein neuer Raum entsteht: der Raum der jungen Familie.

Aktueller Bezug

Auf der Grundlage dieses Wissens können wir beide Traditionen für die Gestaltung unseres Lebens im Alltag einsetzen, denn es gibt in Europa einen konkreten traditionellen Bezug zu diesem Altem Wissen. Dieses Wissen dient dem Überleben der Familie. Sie, die Familie, ist die Keimzelle einer jeden Gemeinschaft und Gesellschaft. Gesundheit beschreibt die Qualität des Lebens in der Familie. Vitalität ist Lebenskraft. Der freie Wille steuert diese Lebenskraft und ermöglicht so das Handeln.

Worauf ist eine Handlung ausgerichtet? Das entscheidet der einzelne Mensch. Als Grundausrichtung können wir uns als Individuum dem nährenden Prinzip zuwenden und durch die Naturbeobachtung lernen, wie es funktioniert. Biotope werden so erschaffen. Andererseits können wir auch die Kraft der Zerstörung rufen und wählen, welchen Profit wir daraus ziehen wollen. Die Konsequenzen eines solchen Handelns sollte der einzelne Mensch dabei im Blick behalten, denn sie wirken auf ihn zurück.

Die Natürliche Ordnung folgt dem nährenden Prinzip. So entsteht Fülle zum Wohle des Ganzen. Diesem Prinzip wohnt der Wandel inne. Veränderung, der Wille zum Neubeginn, ist dabei das regulierende Element. Dafür gilt es lediglich, dass wir Menschen in Beziehung zu anderen Menschen, zu den Tieren und den Pflanzen treten – zu unserer Umwelt und auch zu dem, was ewig währt. Die Pflege dieser Beziehungen ist gleichzeitig Pflege der Gesundheit. Spirituelle Beziehungen wurden in unserer europäischen Tradition mit der Großen Mutter oder der Göttin und ihrem Gefährten gepflegt. Das zeigt sich in den Festen, die wir bis heute begehen – Ostern, Initiationen der Jugendlichen, Sommersonnenwendfeiern, Erntedankfeste sowie Weihnachten seien hier beispielhaft genannt.

Keltischer Segen

An den Schluss möchte ich einen Freundschaftssegen aus dem Buch „ANAM CARA“, dem Buch der „keltischen Weisheit“ setzen.

Mögest du mit guten Freunden gesegnet sein.

Mögest du lernen, deinem Selbst ein guter Freund zu sein.

Möge es dir gelingen, jenen Ort deiner Seele zu erreichen, wo dich ein Überfluss an Liebe, Wärme, Nähe und Vergebung erwartet.

Möge dies dich verwandeln.

Möge es alles Negative, Ferne oder Kalte in dir verwandeln.

Mögest du zur wahren Leidenschaft, Verwandtschaft und Affinität der Zugehörigkeit gelangen.

Mögest du deine Freunde wahrhaft zu schätzen wissen.

Mögest du gut zu ihnen sein und stets für sie da sein.

Mögen sie dir alle Segnungen, alle Herausforderungen, alle Wahrheit und alles Licht bringen, deren du für deine Wandlung bedarfst.

Mögest du niemals isoliert sein, sondern stets gebettet in das sanfte Nest der Zugehörigkeit zu deinem Anam Cara.

Alle Liebe – Ines Hakenbeck

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