Bildergalerie vom Treffen der Genossenschaft in Poppendorf bei Rostock 12. – 15.06.2025

Kurzbericht über das Treffen
Menschliche Werte Medien berichtet zudem in der Juli- und Augustausgabe sehr umfangreich über die Erlebnisse, Künstler, Redner und neue Ideen auf dem Treffen. Den Link zu beiden Ausgaben findest Du am Endes des zusammengefassten Berichts.
Zusammentreffen bei Sonnenschein
Vorträge, Diskussionsrunden und Aktionen im Musenstall
Kunst und Kultur
„Jede Menge Superlative, Kunst und ganz viel Herz“
Großes Genossenschaftstreffen in Poppendorf vom 12.06. – 15.06.2025
Anreise, Aufbau und Vortrag von Dr. Wolfgang Wodarg
Der erste Nachmittag und Abend war ausgefüllt mit der Anreise der Gäste, Künstler und Referenten sowie dem Aufbau der Bühne. Dr. Wolfgang Wodarg hielt einen umfassenden Vortrag zum Thema „Demokratie“, wie demokratische Strukturen erhalten werden können und wie jeder Einzelne von uns dazu beitragen kann.
Begrüßung und viel Geschichte zum Auftakt
Das sehr reichhaltige und liebevoll gestaltete Buffet versprach einen perfekten Start in den sonnigen Freitag. Im geschichtsträchtigen, denkmalgeschützten und nun zu einem Veranstaltungsort umdekorierten ehemaligen Marstall des Musenhofs, den „Musenstall“ stand als Erstes die Begrüßung und die Eröffnung sowie Organisatorisches durch den Vorstand von Menschlich Wirtschaften auf dem Programm.
Anschließend begrüßte auch der heutige Besitzer vom Musenhof die Gäste und gab in einem ausführlichen Vortrag Einblicke in die Geschichte der Stätte. Außerdem hatte er einige seiner Fotos, die er während seiner beruflichen Aufenthalte in Pakistan gemacht hatte, vergrößert und im Musenstall ausgestellt. Diese gewährten interessante Einsichten in eine so völlig andere Welt, die einen teils sowohl staunend über die Schönheit der Natur dort als auch nachdenklich über das Leben der Menschen, insbesonderen das der Frauen zurückließ.
Themenrunde I „Gesundheit“
Aktiv-WG, Gesundheitsinitiative HEUREKA, Solidago und tiergestützte Therapie für Kinder „Unsere kleine Burderei“
Als Themenauftakt veranschaulichte Sigrid Kamin in einer Präsentation sehr eingehend ein neues Konzept für eine Aktiv-WG und eine Gesundheitsinitiative. Bei der Aktiv-WG handelte es sich um die Vorstellung eines Konzeptes für Wohngemeinschaften, in denen Menschen sind, die aktiv in einer Gemeinschaft leben möchten, die leichte Vergesslichkeit und Unterstützungsbedarf haben.
Der Verein „HEUREKA“ ist eine Initiative zur Gestaltung eines Netzwerkes für ganzheitliche Gesundheit im Norden Deutschlands. Er gibt Impulse für einen ganzheitlichen Ansatz, der Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit fördert.
Denn wer versteht, was Körper, Geist und Seele gesund hält, kann aktiv für sein Wohlbefinden sorgen. Vielseitiges Wissen vermitteln die Netzwerkpartner für ein energiereiches, kraftvolles und sinnhaftes Leben: „Körper, Geist und Seele in Einklang bringen“!
Nach einer kurzen Pause stellte Ute Schmerling aus dem Vorstand der Solidago den Bundesverband Solidargemeinschaft für Gesundheit e.V. als echte Alternative zu den herkömmlichen Krankenversicherungen vor und beantwortete viele Fragen aus dem Publikum, die sich während des Vortrags ergeben hatten. Besonders beeindruckend war hier die Organisation und wie die Gemeinschaft für die einzelnen Menschen sorgt, wenn sie Hilfe benötigen.
Mit sehr viel Herz und Empathie sowohl für Kinder in Notsituationen als auch für unsere vierbeinigen, gefiederten und kriechenden Mitgeschöpfe und genausoviel Begeisterung für ihren Beruf schilderte Andrea Hauser das Leben und den Alltag in „Unserer kleinen Burderei“, einem Hof, auf dem sie ihren Traum von tiergestützter Therapie für Kinder in schwierigen Situationen verwirklicht hat. Andrea nahm die Gäste mit auf eine durch eine Präsentation unterstützte Gedankenreise durch das Zuhause der Tiere und wie die einzelnen davon jeweils den Kindern dabei helfen, wieder Mut und Vertrauen zu sich selbst zu fassen und wieder zur Ruhe zu kommen – alleine dadurch, dass sie keine Forderungen stellen sondern die Kinder so annehmen, wie sie sind.
„Zurück zu den Wurzeln“ mit Irish Folk
Frisch gestärkt ging es nach dem Mittagessen schließlich musikalisch weiter im Programm. Die Irish Folk-Band „The Sally Gardens“ aus Rostock wartete sowohl mit traditionellen keltischen Klängen und Shanties als auch eigenen Kreationen und selbstverständlich jeder Menge hanseatischem Humor auf und lud zum Mitsingen, Mitklatschen und Mittanzen und mit den Balladen manchmal auch zum Träumen ein.
Themenrunde II
„Geistesleben, Kunst und Medien“: Menschliche Werte Medien und Menschlich Wirtschaften Akademie
Als Nächster im kulturell-medialen Segment folgte Oliver Schindler, der berichtete, wie es zu Radio Berliner Morgenröte kam und wie von dort die weitere Entwicklung zu Menschliche Werte Medien, deren Online-Zeitung und schließlich die Verbindung zu Menschlich Wirtschaften vonstatten ging. Nachdem er Lisa Lalade auf die Bühne gebeten hatte, erfuhr das Publikum, dass Menschliche Werte Medien inzwischen in die Seite von Menschlich Wirtschaften integriert wurde und dass zusätzlich eine eigene Webseite in Arbeit ist. Am Ende von seinem Beitrag wurde das – fast vollständige – restliche Redaktionsteam der Zeitung auf die Bühne gebeten um sich vorzustellen.
Bevor sich alle in die wohlverdiente Kaffeepause „verabschiedeten“, erzählten Sabine Langer und Wolfgang Huß aus dem Vorstand noch etwas über die „Menschlich Wirtschaften Akademie“ und luden gleichzeitig die Gäste ein, sich bei neuen Ideen für Vorträge an sie zu wenden.
Geigenspiel und Tanz bei Kaffee und Kuchen – neue Kontakte werden geknüpft
Die kleine Unterbrechung wurde nicht nur genutzt, um sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken und neue Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen, sondern auch um zu Geigenklängen zu tanzen. Andere wiederum holten sich an den liebevoll aufgebauten und dekorierten Ständen des kleinen „Marktplatzes“ vor dem Musenstall Informationen über Neuigkeiten im persönlichen Gespräch mit den Anbietern und über die angebotenen Flyer ein.
Zudem wurde auch die Karte von Menschlich Wirtschaften vorgestellt, die seit kurzem über die Webseite aufrufbar ist und in die sich alle Mitglieder und Netzwerker, die das möchten, eintragen können. Über eigens dafür entworfene Formulare konnte man sich schon direkt vor Ort registrieren und in die Karte aufnehmen lassen.
Kabarett, Lachen und dann kam etwas „Unerhörtes“
Nach dem Abendessen gab Uli Masuth sein kabarettistisches Können zum Besten und sorgte mit humoristisch verpackten Wahrheiten und Weisheiten, teils mit eigener Begleitung am elektrischen Klavier gesungen und teils erzählt, für viel Zustimmung und Lacher.
„UNERHÖRT“ – um das Stück zu beschreiben müsste man sämtliche positive Superlative der deutschen Sprache bemühen! Die stehenden Ovationen am Ende waren mehr als verdient. Von den Aufbauten über die Inszenierung bis zur Darbietung war alles hochprofessionell umgesetzt und gleichzeitig doch mit so viel Herz, Aufrichtigkeit und einer Leichtigkeit gespielt, die ihresgleichen suchte.
An Schlaf war nach so viel Information und Kultur ohnehin noch lange nicht zu denken, also ließen viele den Abend gemeinsam bei einem gemütlichen Glas Wein im oder vor dem Musenstall oder am Lagerfeuer hinter dem Silohaus gleich nebenan mit vielen guten Gesprächen ausklingen.
Morgenkaffee und Qi-Gong
Auf der großen Wiese gegenüber vom Musenstall nutzen viele Gäste am frühen Morgen die Qi-Gong-Stunde, die von Ines Mioskowski angeboten wurde. Andere wiederum gingen in der näheren, malerischen Umgebung spazieren, bevor sie sich mit Kaffee oder Tee und an einem reichhaltigen Frühstücksbuffet stärkten.
Themenrunde III
„Wanderjahr“ und „Menschliches Wirtschaften“
Am Anfang des Vormittagsprogrammes stand die Begrüßung durch den Vorstand, die Zusammenfassung des ersten Tages und ein Ausblick auf die restliche Veranstaltung.
Als Nächstes wurde die Initiative bzw. das Projekt „Wanderjahr“ durch die Initiatoren, Mentoren und ein paar der künftigen „Wanderlinge“ vorgestellt. So junge Leute mit so viel Charme, Lernfreude und Überzeugung, das Richtige zu tun, zu sehen, gibt nicht nur berechtigten Anlass zur Hoffnung, sondern trieb manch einem auch ein Tränchen der Rührung in die Augen.
Das elfmonatige Wanderjahr bietet jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren die Möglichkeit, von Mentoren begleitete 4-8 wöchige Praktika in verschiedenen Branchen im wachsenden Netzwerk von Menschlich Wirtschaften zu absolvieren und dabei mehrere Sachen auszuprobieren um schlussendlich seine Berufung herauszufinden. Im September 2025 soll mit einer „Pioniergruppe“ aus 12 jungen Menschen gestartet werden.
Damit dieses Projekt erfolgreich auf den Weg gebracht werden kann, werden noch dringend Sponsoren gesucht! Wer die Wanderlinge gerne unterstützen möchte, findet unter https://menschlichwirtschaften.de/wanderjahr die nötigen Informationen dazu. Jeder Betrag hilft, ambitionierten, jungen Menschen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, ihren Traum zu leben und ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine menschliche Zukunft zu sein!
Im Anschluss legte Thomas Brunner aus dem Aufsichtsrat von Menschlich Wirtschaften Gesichtspunkte zur Überwindung des Dualismus von Markt- und Planwirtschaft durch ein assoziatives, menschliches Wirtschaften dar.
LOOP – auf „unerhört“ folgt „unendlich“
Nach einer kurzen Mittagspause folgte die nächste musikalische Darbietung von Stephan Schrader. „CELLO-LOOP“ lässt sich mit Worten kaum beschreiben! Es ist nicht übertrieben zu sagen „ein Cello klingt wie ein Orchester“ und „man glaubt nicht, was mit einem Cello alles möglich ist“.
In der Zwischenzeit war „hinter den Kulissen“ wieder leckerer Kaffee gekocht worden für die Stärkung zwischendurch. Die Aussteller und Gäste nutzten gerne die Gelegenheit, zur Information, zum Netzwerken oder um sich die Beine zu vertreten.
Themenrunde IV
„Biozyklischer Kompost“, „Mitglieder“ und „Projekte“
Dr. agr. Johannes Eisenbach referierte in einer Präsentation über die Vorzüge von biozyklischem Kompost und wie er darauf gekommen war. Im Jahr 2003 konnte das Material einiger Kompostmieten nicht in Säcke verpackt und verschickt werden. Daher wurde der Kompost nun so reif, dass sich darauf durch Flugsamen verbreitete Pflänzchen ansiedeln konnten. Aufgrund dieser Beobachtung war die Idee, auf dieser neuen „Erde“ Gemüse anzupflanzen, geboren. Am Ende gesellte sich noch Gaio von der SYNTHESIS-Initiative der auf dem Campus Velika in Griechenland lebt, zu Johannes auf die Bühne und berichtete von seiner Arbeit dort.
„Geliehenes“ und spanisches Flair aus Argentinien
Nach dem Abendessen begaben sich die Gäste zurück in den Musenstall und warteten voller Vorfreude auf die Darbietung von Jens Fischer Rodrian und seinem neuen Programm „Alles nur geliehen“, das auch eine Loop-Maschine beinhaltete. Das Außergewöhnliche an dem Ganzen war, dass die einzelnen Lieder nahtlos aneinandergereiht wurden, ohne Pausen zwischendurch für den Applaus.
Den „spanischen“ Abschluss des Abends gestaltete das sympathische „Magnolia Duett“ aus Argentinien, bestehend aus der Sängerin Carolina Schall und dem Gitarristen Santiago Jara, die seit kurzer Zeit in Deutschland leben. Das Repertoire der dargebotenen Lieder reichte von klassischen argentinischen Volksliedern bis hin zumodernen Popsongs.
Nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ spielte das Magnolia Duett zusammen mit Jens Fischer Rodrian nach einer kurzen Pause eine bemerkenswerte Improvisation aus der Vokalisation von Carolina, dem Gitarrenspiel von Santiago und Jens am Schlagzeug.
Zusammenfassung und Ausblicke auf die nächsten Projekte, viel Musikalisches und Heimreise
Am letzten Tag des großen Treffens fanden sich die Teilnehmer noch einmal zusammen, um die Inhalte der Workshops, Ideensammlungen und Vorträge zusammen zu fassen und die Ergebnisse in einem großen finalen Schaubild zu veranschaulichen. Im Anschluss daran wurde gemeinsam über die nächsten umsetzbaren Ziele gesprochen. Hierbei kam auch noch einmal die Landkarte bei Menschlich Wirtschaften ins Spiel – zum einen, um zu sehen, wo die Mitglieder mit ihren Angeboten überall zu finden sind und zum anderen, um neue Netzwerke aufzubauen.
Dies bildete zusammen mit der Darbietung von Melanie Mau & Martin Schnella feat. Mathias Ruck im Rahmen eines Musikpicknicks des Kulturvereins „Stall.dich.ein“ einen wunderbaren Ausklang dieser Zusammenkunft, bei der alle zufrieden, positiv gestimmt und mit neuen Ideen für die nächsten Projekte beflügelt die Heimreise antraten.
Text von Carin Utermöhle
Die Vollversion von diesem Bericht gibt es in einer Serie in der Menschliche Werte Medien-Online-Zeitung zu lesen.