Im krisengeschüttelten Deutschland zerbricht man sich derzeit den Kopf, woher unser Land künftig verläßlich Heizenergie beziehen kann in einer Welt voller Spannungen und Kriege. Vor diesem Hintergrund bietet unsere Regionalgesellschaft auch im Bereich der Heizenergie eine regionale Lösung an, welche krisenfest und verläßlich ist und die man im Nachbarland Dänemark bereits seit vielen Jahren praktiziert.

In der Zukunftskommune Rauschenberg wird gerade demonstriert, wie unserer Siedlungen mit regional verfügbaren Energieressourcen beheizt werden können: Im Ortsteil Bracht ist eine überwiegend solar betriebene Dorfheizung auf der Zielgerade.

Die Planungsarbeiten für das erste Dorf im Lande, welches seine Häuser vorrangig (ca.70%) über einen Saisonal-Wärmespeicher heizen wird, begannen vor ca. 10 Jahren. Das Prinzip ist einfach: Die Sommersonne heizt über ein Solarthermie-Kollektorfeld einen großen Warmwasserspeicher am Dorfrand auf, welcher im Winter über ein Wärmenetz die Häuser heizt. Die Vorzüge gegenüber allen Brennstoff-gebundenen Heizungen liegen auf der Hand:

  • langfristige Preisstabilität für die Wärmeenergie
  • keine Wartungs-, Instandhaltungskosten
  • höchste Sicherheit, keine Versicherungskosten
  • keine Rücklagenbildung für Kesselerneuerung
  • kein Aufwand für die Beschaffung von Brennstoff – die Sonne schickt keine Rechnung!!!
  • vergrößerte Nutzfläche im Gebäude
  • keine störenden Gas- oder Ölgerüche im Haus
  • umweltfreundliche Wärmeversorgung durch Vermeidung von CO2-Emissionen
  • Investitionen beschränken sich auf Genossenschaftsbeteiligung und Hausanschlusskosten
  • höhere Versorgungssicherheit
  • keine wirkungsgradbedingten Energieverluste

Unermüdlich wurden von 2015 bis zum Baubeginn 2023 verschiedene technische Varianten abgewägt, wurde über eine Ergänzung der Wärmeversorgung mit einer zweiten Wärmequelle beraten (man einigte sich auf Holz), wurde eine Genossenschaft zum Betreiben der Anlage gegründet, wurde die Finanzierung des Vorhabens auf die Beine gestellt. Auch der Knackpunkt bei Vorhaben dieser Art kommunaler Projekte konnte erfolgreich bewältigt werden: Knapp 200 Hausbesitzer des kleinen Dorfes fanden die Vorzüge der neuen Dorfheizung überzeugend und stellen so die notwendige Anschlußdichte des Nahwärmenetzes sicher.

In den vergangenen 18 Monaten wurde der Großteil der technischen Anlagen errichtet. Im kommenden Sommer wird der Saisonalspeicher erstmals aufgeheizt. Liebe Engagierte im Solardorf Bracht: Sie haben vollbracht, was unser Energiewendedorf-Team der Universitäten Göttingen und Kassel im Jahr 2012 gemeinsam mit einem Dorf im Nordharz angebahnt hatte, aber nicht zum Abschluss bringen konnte. Unsere herzliche Gratulation zu Ihrem Erfolg! Eine gute Hand bei den letzten Schritten in Bracht bis zur ersten Heizsaison mit Wärme aus regionalen Energiequellen wünscht Ihnen Ihr Peter Schmuck.

Für Interessierte Menschen in Initiativen für regionale Nahwärmelösungen gibt es am 14. Juni 2025 eine Informationsveranstaltung vor Ort. Details finden Sie auf der Startseite des Solardorfes unten.

Das Titelbild zeigt Akteure der Initiative beim ersten Spatenstich im Oktober 2023

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