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Das Wanderjahr beginnt

Es beginnt wirklich – Gedanken aus der Sicht der Organisatoren

Es beginnt wirklich…. Wie lang haben wir darauf hin gearbeitet!

Vor über zwei Jahren trat die Idee, ein Orientierungsjahr für junge Erwachsene im Energiefeld von Menschlich Wirtschaften aufzubauen, in den Raum. Ein „Wanderjahr“ sollte es werden, in dem man mehrere Initiativen hautnah kennenlernen kann, und dabei immer mehr sich selbst.

Visionen werden zu Gedanken und Gedanken münden nun in Gespräche und Begegnungen. Im Februar 2023 entsteht ein erstes Konzept. Beim Zukunfts-Questival im August 2023 im Haus Dreiklang in Birnbach wird auch gesprochen, und im Theaterworkshop mit Anja Panse und Anna Keil entsteht eine Szene, die wir auch aufführen: ein Kind wird groß, hin- und hergeschoben zwischen Kita, Schule und gestressten Eltern (das waren wir – was haben wir geübt, um uns so richtig anzuschreien ;-). Mit 18 weiß die Tochter nicht, wohin es gehen soll … bis die erlösende Idee ins Spiel kommt: Ich mache jetzt ein Wanderjahr! Die Schauspielerinnen haben dann auch direkt zugesagt, sich mit einem Theaterworkshop zu beteiligen, wenn es soweit ist.

Es folgten weitere Gespräche, Online-Abende, und langsam – denn wir hatten nebenbei ja auch noch viel anderes zu tun bzw. waren gesundheiltlich sehr gefordert – nahm die Sache Gestalt an: Bei den Genossenschaftstagen in Kloster Zinna im Mai 2024 stellten wir das Wanderjahr vor und saßen mit über 20 Menschen unter den großen Bäumen auf der Terrasse, um zu schauen, was es noch braucht. Friederike De Bruin ist dabei und ermutigt uns, ein klares, verbindliches Programm zu entwerfen – und stellt in Aussicht, dass man in ihrer Ölmühle auch mitarbeiten kann. Elisabeth Leipholz ist ganz begeistert und sagt zu, beim Spenden Sammeln zu helfen.

Wir treffen uns mit Thomas Brunner im Sommer in Stralsund, um all die ausgetauschten Ideen nun festzuhalten und ein erstes Finanzkonzept zu entwickeln. Im September gesellt sich Angelika Wagener dazu, die auch in Kloster Zinna schon in der Runde saß. Sie organisiert ein Treffen in Bad Belzig, auch mit Interessenten, die als Mentoren tätig sein wollen.

Der Begriff „Wanderling“ wurde geprägt und für uns in den Fokus und Mittelpunkt gestellt. Wir wollen Sinnhaftigkeit möglich werden lassen und einem bewussten Sein Raum geben, was zu Wachstum und Selbstbewusstsein beitragen kann. Dazu gehört für uns mehr, als ein Jahr raus zu sein. Unsere Vorstellung beinhaltet eine grundlegende Auseinandersetzung mit Kultur, Wirtschaft, Recht und dem Menschen an sich. Für das Wanderjahr gilt: Die Menschlichkeit muss wieder der Maßstab für all unser Handeln werden. Die Entwicklung all unserer Lebensbereiche anzuschauen, die Probleme zu erkennen und bewusst neue Lösungen zu suchen … diese Dingen werden, begleitet durch Mentoren, Raum in den Seminarwochen des Wanderjahrs erhalten. So wünschten wir uns diese Zeit.

Ein Flyer und eine Webseite entstehen, Thomas entwirft ein Logo und ein Organigramm, Anita und Ines entwickeln mit uns die Webseite, die zum ersten Advent dann online gehen kann – mit einer schnellen Möglichkeit, gleich Praxisort zu werden. In wenigen Monaten melden sich über 30 Initiativen, von Landwirtschaft über Tourismus und Kinderbetreuung bis zur Silberschmiede! Und die ersten Bewerbungen von jungen Menschen liegen in Cottbus im Briefkasten. In einem der handschriftlichen Bewerbungsschreiben steht: „Das Wanderjahr kam zu mir wie ein Geschenk vom Himmel!“ 

Es folgen viele Online-Abende, Verträge werden entworfen und das Crowdfunding eingerichtet. Frau Dr. Badur, die Gründerin der Plattform „Orientierungszeiten“ unterstützt uns bei der Formulierung der Teilnahmebestätigung für die Familienkassen – mit Erfolg: Das Kindergeld wird während des Wanderjahres bezahlt und ein Anspruch auf ein Azubi-Deutschlandticket besteht auch!

Am 1. September 2025 beginnen wir nun tatsächlich. 8 Wanderlinge sind dabei, die ersten Tage zeichnen ein Bild der Harmonie und Vorfreude auf die Praktika, Wirtschafts- und Kulturgeschichte beginnen in Vorträgen zur inhaltlichen Beschäftigung einzuladen, in der Medienwerkstatt entsteht ein erster kleiner Film und die Schauspielkunst beginnt.

Stimmen aus der Blitzlichtrunde: 
„Super Gruppe, tolles Team geworden, cool!“ 
„Ich bin fasziniert, wie achtsam hier miteinander umgegangen wird …“

Dankbarkeit und die Gewissheit, dass sich die viele Arbeit gelohnt hat, begleiten uns durch die Tage.

Sabine Langer, Clara Steinkellner

Erste Impressionen vom Beginn des Wanderjahres

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