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Uri Reick
Diese Initiative passt zu dir, wenn du:
- freies Lernen unterstützen möchtest
- als Förderer am Aufbau einer Montessori-Schule mitwirken möchtest
- ausgebildete Lehrkraft (Bachelor oder Diplom) nach Maria Montessori bist und mindestens vier Jahre Berufserfahrung hast
- dich als Assistent oder Assistentin einbringen möchtest
- entsprechende Unterrichtsmaterialien beisteuern möchtest
Montessori Grundschule Nordzypern
Manchmal reicht ein pragmatisches Anliegen, um große Projekte zu starten. Als Uri Reick vor etwa zwei Jahren mit seiner Familie in Nordzypern ankam, waren seine beiden Töchter in einer nahe gelegenen Montessori-KiTa zunächst gut betreut. Doch mittlerweile sind die beiden aus dem Kindergartenalter rausgewachsen, eine geeignete Schule musste her, idealerweise mit inhaltlichem Anschluss an die geschätzte Pädagogik.
Eine neue Schule für Nordzypern
Aktuell bietet Nordzypern ein begrenztes Bildungsangebot. Eltern haben die Wahl zwischen staatlichen Schulen, die nach türkisch-nordzypriotischem Lehrplan unterrichten oder kostenpflichtigen Privatschulen, die dem britischen Curriculum folgen. Gemeinsam ist beiden die klare Ausrichtung an konventionellen Unterrichtsmethoden. Wer nach freieren, an den Bedürfnissen von Kindern orientierten Konzepten sucht wird kaum fündig. Statt zähneknirschend Kompromisse einzugehen, wurden die deutschen Zuwanderer aktiv.
Start bereits für 2025 geplant
Zusammen mit zwei weiteren deutschen Familien, allesamt mit Kindern im Alter zwischen vier und neun Jahren brachte Uri, unterstützt von der Leiterin der Montessori-KiTa, Dincel Sukrettin, kurzerhand das Projekt zur Gründung einer neuen Schule auf den Weg. Wenn es gut läuft, könnten bereits zum Schuljahr 2025 die ersten Kinder dort nach Maria Montessori-Pädagogik lernen. Bis dahin behelfen sich die Familien mit Übergangslösungen: Zwei der Kinder besuchen eine Privatschule, zwei weitere werden zuhause privat und noch zwei weitere mit einem Online-Angebot unterrichtet.
Der Bedarf nach Alternativen ist nicht nur in ihren eigenen Reihen groß, sind die Schulgründer überzeugt. Kontakte mit kommunalen Behörden, Eltern und Lehrern gaben ihnen Bestätigung und den nötigen Rückenwind, um das Projekt voranzutreiben.
Kooperationsgespräche laufen bereits
Kooperationsgespräche mit dem zypriotischen Goethe-Institut und einer Montessori Schule im südlichen Teil der Insel verliefen positiv und versprachen Fördermittel für die zypriotische Grenzen übergreifende Arbeit. Die Schulbehörde sieht alle Voraussetzungen der Gründung erfüllt. Die Leiterin der Montessori-KiTa, Dincel, verfügt nicht nur über pädagogisches Know-How, sondern ist auch in der Lage, für die Betriebserlaubnis zu sorgen. Sie ist das Bindeglied für einen nahtlosen Übergang mit freiem, selbstbestimmtem Lernen von der KiTa bis zur Schule. Auch Bildungsforscher wie Ricardo Leppe sollen als Berater ins Boot geholt werden, um das Projekt fachlich begleitet auf den Weg zu bringen.
Unterrricht in Englisch – Türkisch und Deutsch auf dem Stundenplan
Auch wenn Montessori- und Freilerner-Ansätze ganz klar im Vordergrund stehen, sollen, vor allem um die staatliche Zulassung zu erhalten, an der neuen Schule auch staatliche curriculare Inhalte integriert werden. Der Unterricht wird auf Englisch stattfinden. Im Fokus des Lehrplans stehen Themen wie Garten und Anbau, gesunde Ernährung und digitale Erziehung. Auch die lokale Sprache, Türkisch sowie Englisch werden auf dem Stundenplan stehen. Deutsch wird für Muttersprachler, aber auch für Einheimische unterrichtet. Der Bedarf an der deutschen Sprache wächst, meint Uri. So spielen viele Zyprioten seit dem Brexit zunehmend mit dem Gedanken, ihre Kinder statt nach Großbritannien für Studium oder Ausbildung nach Deutschland zu schicken.
Lehrkräfte und Förderer dringend gesucht!
Im ersten Jahr soll die neue Schule zunächst Platz für 20 bis 40 Kinder in der Klassenstufe 1 bis 3 bieten; sukzessive werden, so die Vision, innerhalb weiterer vier Jahre bis zu 100 Kinder bis Klasse 5 jahrgangsübergreifend in Klasse 1 bis 3 sowie 4 bis 5 unterrichtet. Lehrkräfte sollen sowohl aus Zypern als auch aus dem Ausland kommen und werden derzeit noch dringend gesucht.
Finanziert werden soll das Projekt aus privaten Mitteln, Investorengeldern und Spenden. Ein Crowdfunding mit Hilfe der Genossenschaft „Menschlich Wirtschaften“ ist angedacht. Ist die Schule erst mal im Betrieb, wird pro Kind eine Gebühr von monatlich ca. € 500,00 fällig. Für finanziell schwächere Familien soll es einen Finanzierungsfond geben.
Grundstücke für die Schule stehen bereits zur Auswahl
Aktuell stehen zwei Grundstücke nahe der alten Hauptstadt Girne (Kyrenia) zur Auswahl, von denen eines gekauft, das andere gemietet werden könnte. Ein Gebäudekauf würde mit rund einer Million Euro zu Buche schlagen, das Mietobjekt wäre mit ca. 200.000 Euro Startkapital zu stemmen. Klarer Favorit ist jedoch der Kauf des Hauses – mit großem Gartengrundstück und einem vorhandenen Gebäude wäre hier genug Platz, um mit der Zeit zu wachsen. Behördlich muss der Betrieb als Schule abgesegnet werden. Allerdings seien die Bedingungen minimal und deren Erfüllung sei unkompliziert, sind die Schulgründer überzeugt.
Damit der Traum vom freien, selbstbestimmten Lernen bald real werden könnte, wird nicht nur finanzielle Unterstützung benötigt. Gesucht werden für die Startphase aktuell noch drei ausgebildete Lehrkräfte mit entsprechenden Nachweisen (Bachelor oder Diplom) und mindestens vier Jahren Praxiserfahrung sowie drei Assistenten oder Assistentinnen. Auch Materialien für das Unterrichten nach Maria Montessori werden benötigt.
Vielleicht fühlt sich der eine oder die andere in der Genossenschaft angesprochen.
Informationen zu dem Projekt dürfen gerne verbreitet werden. Interessenten können sich auch gerne an die Initiatoren direkt wenden.
Weitere Infos und Stand der Dinge auch unter Bambini Montessori School